Was für eine spannende Diskussion! Wir blicken auf die Veranstaltung „Klimawandel: Droht jetzt die Wasserknappheit?“ gern zurück. Unser SPD-Bundestagsabgeordnete Macit Karaahmetoglu hatte am 22.10. dazu eingeladen.
Der Grundwasserspiegel im Landkreis sinkt kontinuierlich. Bis zum Jahr 2050 könnten es 20 Prozent weniger sein. In der Zukunft kann es öfter zum Wassermangel kommen, wenn auch nur vorübergehend. Die Erkenntnis des Abends: Der Umgang mit Trinkwasser muss neu gedacht werden.
Drei ausgewiesene Experten auf diesem Gebiet saßen im Wintergarten des Ratskellers Ludwigsburg am Podiumstisch und konnten das in einem zweistündigen Gespräch mit Datenmaterial und Fachwissen belegen: Robin Mesarosch ist Fraktionskollege des Ludwigsburger Wahlkreis-Abgeordneten und spezialisiert auf die Klima- und Energiepolitik. Carsten Scholz kam vom Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg. Professor Frieder Haakh ist der Technische Geschäftsführer der Landeswasserversorgung. Moderatorin war Laura Wessbecher von den Jusos im Landkreis.
Die Experten waren sich einig, dass der Region kein dauerhafter Wassermangel drohe. Jedoch müsse die Wasserversorgung technisch nachgerüstet werden. Dazu seien erhebliche Investitionen nötig, um Trocken-Perioden und Starkregen-Folgen in den Griff zu bekommen. Auch die Verbraucher müssen auf ihren Bedarf achten.
Mesarosch betonte in diesem Zusammenhang, dass er allerdings nichts davon halte, den Menschen das Wassersparen zu verordnen: „Das muss systemisch gelöst werden.“
Haakh verwies abgesehen von der politischen Komponente darauf, dass Kommunen sich wieder selbst um ihr Wasser kümmern müssten. In der Vergangenheit seien kommunale Brunnen manchmal auch ohne Not stillgelegt worden. Karaahmetoğlu warnte, es nicht so weit kommenzulassen, dass regelmäßiges Duschen und die Bewässerung in der Landwirtschaft wegen notorischen Wassermangels nicht mehr miteinander vereinbar seien.